Orosei, Zentrum des Gebiets Baronia

Die Altstadt von Orosei: viel Geschichte

Orosei liegt nur wenige Kilometer vom Meer entfernt im Hinterland, im Tal des Flusses Cedrino. Früher war es der Mittelpunkt im Gebiet Baronie und ab dem zwölften Jahrhundert machte es während der Zeit der Giudicati eine starke Entwicklung mit. Schon zur Römerzeit gab es im Golf von Orosei eine Station mit dem Namen Fanum Orisi, später Urisè, und dann Orosei. In Orosei befinden sich die Reste einer mittelalterlichen Festung, die wegen ihrer späteren Funktion als Gefängnis „Prejone Vetza“ genannt wird. Sie wurde im vierzehnten Jahrhundert zur Verteidigung des alten Hafens erbaut und später von den Aragonesen erobert. Heute ist nur noch der zentrale Turm auf dem Platz Sas Animas erhalten.

Die Altstadt, mittelalterlichen Ursprungs, ist gut erhalten und gepflegt. Sie verfügt über charakteristische Straßen, alte Höfe und Adelspaläste in noch gutem Zustand im Viertel Palathos Vetzos, was auf Sardisch „alte Paläste“ bedeutet. Und in diesen alten Palästen hat das Guiso-Museum seinen Sitz. Wenn Sie sich fragen, was es in Orosei zu sehen gibt, ist die Altstadt sicher ein guter Anfang!

Kirchen und Feste in Orosei

In Orosei gibt es zahlreiche Kirchen.

Die Kirche Sant'Antonio Abate mit alten Fresken aus dem fünfzehnten Jahrhundert und dem pisanischen Turm mittelalterlichen Ursprungs war einst eine ländliche Wallfahrtskirche. Unter dem Portikus sind auf der linken Seite die „Cumbessias“ zu sehen, kleine Räume, die den Pilgern als Unterkunft dienten. Anlässlich des Antoniusfests am 16. Januar erhellt ein großes Lagerfeuer im Kirchenhof die Nacht in Orosei.

Am Eingang des Städtchens befindet sich der Wallfahrtsort Unserer Lieben Frau der immerwährenden Hilfe (Nostra Signora del Rimedio), die in Orosei tief verehrt wird. Im September werden während des Festes der Madonna del Rimedio die „Cumbessias del Rimedio“ noch heute von Pilgern bewohnt. In der Vergangenheit diente die Wallfahrtskirche Su Rimediu als Lazarett. Sie bot in der Tat Hilfe bei Epidemien, war aber auch ein Zufluchtsort während der Sarazenenüberfälle.

Die Kirche San Giacomo Apostolo, Schutzpatron der Stadt, befindet sich auf der Piazza del Popolo und ist eine der wichtigsten Gebetsstätten Oroseis. Es ist eine der schönsten Kirchen Sardiniens überhaupt, mit einer anmutigen Fassade aus dem achtzehnten Jahrhundert und einem barocken Baustil. Am 25. Juli wird in Orosei mit vielen Events, Musik, Spielen, Feuerwerk, Tenorchören und sardischen Tänzen das Fest von San Giacomo gefeiert.

Fest der Santa Maria 'e Mare in Orosei

Die Kirche Santa Maria 'e Mare wurde im zwölften Jahrhundert von pisanischen Kaufleuten erbaut. Früher war sie ein sicherer Hafen und Anlaufort für schiffbrüchige Menschen, heute gilt sie als Beschützerin aller Seeleute.

Am letzten Sonntag im Mai findet das Fest der Heiligen Maria 'e Mare statt, eines der suggestivsten marianischen Feste auf Sardinien. Ab neun Uhr früh werden auf der Piazza del Popolo die Boote der Fischer mit Blumen geschmückt. Dieser Vorgang nennt sich „Sa Mutatura“. Am Nachmittag beginnt die Prozession zuerst in den Straßen des Ortes, und dann geht es langsam auf dem Seeweg weiter zur Kirche Santa Maria 'e Mare. Die festlich geschmückten Boote werden in einer langen Reihe das Simulakrum der Madonna zur Kirche bringen. Nach den religiösen Feierlichkeiten geht das Fest mit einem großzügigen Angebot geselliger Momente vor der Kirche Santa Maria 'e Mare weiter.

Tourismus, Landwirtschaft und Marmor von Orosei

Die lokale Wirtschaft ist stark mit dem Tourismus verbunden, aber auch mit kleinen Unternehmen und Bauernhöfen, die eine große Vielfalt an lokalen Produkten anbieten wie typische Süßspeisen, Honig, Obst, Gemüse, Wein und Öl der Region.

Orosei ist auch für seine Steinbrüche bekannt, die aus dem vom Monte Tuttavista gewonnenen Marmor von Orosei einen der beliebtesten Marmorsorten weltweit gemacht haben. Im Camping Cala Ginepro wurden verschiedene Oberflächen der Strukturen aus Marmor von Orosei realisiert.